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Politik, Kultur, Jiddishkeit

Pressemitteilung: Kein BDS im Atelierkino am 30.9.2018 um 11.00h in München

Pressemitteilung des Verbandes jüdischer Stundenten in Bayern e.V.
Kein BDS im Atelierkino am 30.9.2018 um 11.00h in München

Der Verband Jüdischer Studenten in Bayern e. V. veranstaltete am 13.9.2018 einen Political Talk anlässlich der bayerischen Landtagswahl mit Vertretern der Jugendparteien. Ein wichtiges Thema dabei war der Antisemitismus in Bayern und dessen Bekämpfung unter Einbezug der bayerischen Sicherheitspolitik.

Wir sind sehr irritiert, dass in München trotz des Stadtratsbeschlusses von 2017¹, welcher besagt, dass in städtischen Räumen keine BDS-Veranstaltungen mehr stattfinden und unterstützt werden dürfen, wieder eine BDS-Veranstaltung an einem prominenten Ort stattfinden sollte, diesmal im Atelier-Kino, im Herzen der Stadt München.

Veranstalter ist die Jüdisch-Palästinensische-Dialoggruppe. Diese Gruppe ist für ihre BDS-Anti-Israel-Boykottaufrufe seit Jahren bundesweit bekannt, ebenso für ihre Anti-Israel-Hetze. Früher befahlen die Nazis „Kauft nicht bei Juden“, heute rufen die BDS-Aktivisten „Kauft nicht von Israel“ – wo ist der Unterschied? Das ist der alte Nazi-Slogan im modernen Kleid!

Wir wundern uns wirklich sehr, dass sich die Kinobetreiber des Atelier-City-Kinos, das zur Yorck-Gruppe gehört, auf so eine Veranstaltung eingelassen haben. Ebenso irritierend ist es, dass die NRW-Medienstiftung, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und die Brot-für-die-Welt-Stiftung einen derart einseitigen Anti-Israel-Film finanziell unterstützen.

Wir sind jeden Tag mit dem Thema Antisemitismus konfrontiert, und es ist unverantwortlich für uns junge Juden in Deutschland, wenn so ein einseitiges Israelbild gefördert wird, bei gleichzeitiger Beteuerung, man setze sich gegen Antisemitismus in Deutschland ein. Das kann man nur als Verlogenheit bezeichnen!

Wir fordern die Veranstalter daher zu einer klaren und deutlichen Linie auf – das wäre authentisch und gerade dieser Tage wieder äußerst wichtig. Das verstehen wir unter Demokratieverständnis: Klar Gesicht zeigen gegen Antisemitismus, egal von welcher Seite! Und diesen nicht noch zu fördern und gar zu unterstützen!

Wir begrüßen, dass diese einseitige Veranstaltung der Dokumentation „Heimat am Rande“ von Bisam Zureif am Sonntag um 11.00h anscheinend kurzfristig abgesagt wurde² und fordern das Münchner Atelier-Kino auf, dieser Veranstaltung auch künftig keinen Raum mehr zu bieten! Zeigen Sie Zivilcourage! Zeigen Sie Filme, die sich klar vom Antisemitismus und Anti-Israelismus distanzieren!

Der VJSB ist der größte regionale und älteste jüdischer Studierendenverband in Deutschland und repräsentiert bayernweit rund 1000 junge jüdische Menschen im Alter von 18-35 Jahren.

¹ Beschluss der Landeshauptstadt München vom 06.12.2017, Sitzungsvorlage Nr. 14-20 / V 10165, https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/4760943.pdf

² Webseite des Atelier-Kinos vom 28.09.2018, https://www.city-kinos.de/events/heimat-am-rande